Welche Veränderungen kommen durch den Klimawandel auf unsere Gesellschaft zu und was bedeutet dies für Familienunternehmen? In den letzten Monaten haben wir gemeinsam mit dem Stuttgarter Kirsten Baus Institut für Familienstrategie an einer Publikation gearbeitet, die sich genau dieser Fragestellung aus ganz unterschiedlichen Perspektiven annimmt: wissenschaftlich, unternehmerisch und philanthropisch. Ziel der Publikation war dabei, das Thema Klimaschutz speziell für die Bedürfnisse und Handlungsmöglichkeiten von Unternehmerfamilien aufzubereiten und konkrete erste Schritte aufzuzeigen.
Ein wissenschaftlicher Appell an Familienunternehmen
So gibt Klimaphysiker Carl-Friedrich Schleußner, Leiter der Klimaforschung am Forschungsinstitut Climate Analytics und Wissenschaftler an der Humboldt-Universität zu Berlin, zunächst Einblicke in die wissenschaftlichen Grundlagen: Wie sieht die Klimarealität im Jahr 2020 aus? Welche Klimarisiken spüren wir schon heute? Wie steht es um die weltweiten Klimaschutzziele?
Darauf aufbauend appelliert der Wissenschaftler eindringlich dazu, proaktiv die Transformation des eigenen Unternehmens voranzutreiben und den Klimawandel als unternehmerische Herausforderung zu begreifen. Wie das gelingen kann, beschreibt er in fünf Stufen, die Teil der Strategie eines jeden Unternehmens sein sollten.
Erfahrungen eines Großunternehmens
Ein Beispiel dafür, wie ein Großunternehmen die Transformation beschreitet, gibt Simone Bagel-Trah. Die Vorsitzende des Aufsichtsrats und des Gesellschafterausschusses von Henkel beschreibt was wirklich nachhaltiges Wirtschaften aus ihrer Sicht bedeutet und welche gewaltigen Aufgaben es auf dem Weg dahin für ein Unternehmen zu überwinden gilt. Dabei betont sie die Notwendigkeit von klaren und langfristigen Zielen, sowie die Vorbildfunktion von Familienunternehmen und ihre Verantwortung für die nächsten Generationen.
Die eigene Stiftung zur Klimaschützerin machen
Natürlich ergibt sich nicht nur innerhalb der eigenen Geschäftsfelder ein enormes Potenzial, und damit einhergehend eine große Verantwortung, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Felicitas von Peter, Gründerin und geschäftsführende Gesellschafterin von Active Philanthropy, zeigt Möglichkeiten auf, wie philanthropisches Engagement die notwendige Transformation aktiv begleiten kann, egal welches Kernanliegen die Stiftung oder Förderstrategie verfolgt.
Eine große Bandbreite von Beispielen für ein eigenes Engagement im Thema Klima machen deutlich: Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten aktiv zu werden und keinen Königsweg. Das wichtigste ist schlichtweg, einfach anzufangen. Auf dem Weg zum Ziel hilft das bereits vorhandene Wissen und die Erfahrungen nationaler und internationaler Klimastiftungen, sowie die Angebote und Infrastrukturen, die Stifter und Spenderinnen aktiv in ihrem Klimaengagement unterstützen.
Positiv in die Zukunft blicken
Was alle drei Beiträge gemeinsam haben: Sie wollen ermutigen statt verunsichern. Sie machen die Bewältigung des Klimawandels durch Zahlen und Fakten, ebenso wie durch Beispiele und eigene Erfahrungen greifbar. Und sie zeigen konkrete Wege und erste Schritte zum Handeln auf, die den Unternehmen und Stiftungen dabei helfen, ihre eigene Strategie zu finden.
Die Publikation “Wir für morgen – Klimaschutz für die nächste Generation” ist Teil der Schriftenreihe des Kirsten Baus Instituts für Familienstrategie. Zu einer Leseprobe sowie zum kostenlosen PDF-Download gelangen Sie hier.