Direktunterstützung

Succow Stiftung

 

Die Michael Succow Stiftung wurde 1999 als operative Stiftung mit Sitz in Greifswald gegründet. Sie engagiert sich für Moor- und Klimaschutz, für Naturschutz sowie für nachhaltige Landnutzung in Deutschland und international. Als Partnerin im Greifswald Moor Centrum ist sie nah an der Wissenschaft und Bildung. Obwohl die Succow Stiftung keine Förderstiftung ist, bietet ihre langjährige Erfahrung in der Umsetzung von Natur- und Klimaschutzprojekten wichtige Einblicke in die Förderstrategie der Direktunterstützung.

 

 

Jan Peters

Management Moor & Klima

Förderlogik

 

Der Schutz von Ökosystemen als natürlicher Klimaschutz und –anpassung ist ein wesentlicher Bestandteil einer ausgewogenen Klimastrategie.  

Insbesondere trocken gelegte Moore sind große Quellen von Treibhausgasen. Allein in Deutschland machen sie etwa 7 Prozent der Gesamtemissionen aus, weltweit sind es circa 5 Prozent. Der Schutz von intakten Mooren und die Wiedervernässung von Mooren sowie ihre nachhaltige nasse Nutzung sind daher notwendige Maßnahmen, um die Freisetzung großer Mengen CO2 einzudämmen und die Ziele des Paris Abkommens zu erreichen.  

 

Förderpraxis

 

Die Succow Stiftung ist an der Umsetzung zahlreicher Projekte zum Klimaschutz sowie zur nachhaltigen Landnutzung beteiligt. Die Stiftung arbeitet von kommunaler bis internationaler Ebene. In Deutschland zum Beispiel hält die Succow Stiftung rund 1.400 Hektar Land in ihrem Besitz, ca. die Hälfte davon Moorflächen, auf denen sie erprobte Maßnahmen zur Wiederherstellung von Ökosystemen anwendet.

Ein aktuelles Projekt ist die Initiative toMOORow, die gemeinsam mit der Umweltstiftung Michael Otto durchgeführt wird. Dieses Projekt zielt darauf ab, entwässerte Moore in Brandenburg sowie in Litauen wieder zu vernässen. Darüber hinaus setzt sich die Stiftung gemeinsam mit ihren Projektpartner:innen dafür ein, ökonomische Anreize sowie geeignete umweltpolitische Rahmenbedingungen für diese Wiedervernässungsmaßnahmen zu schaffen.

Die eigenen Moorgebieten in Deutschland bieten der Succow Stiftung wertvolle Erfahrung für ihr Engagement im Baltikum. Dort wendet sie Wiederherstellungsmaßnahmen an, die sich in Deutschland als wirksam bewiesen haben.

 

Erwartete Ergebnisse

 

Für die Klimaschutzprojekte der Succow Stiftung ist das entscheidende Erfolgskriterium ihre Wirksamkeit der Emissionsreduktion. Diese ermittelt die Stiftung über Proxy-Indikatoren wie Wasserstandmessungen oder Vegetationsanalysen. Durch die Wiedervernässung des Sernitzmoores im Rahmen von toMOORow erwartet die Succow Stiftung beispielsweise eine Einsparung von 1.000 t CO2 pro Jahr, sowie einen Anstieg an Biodiversität und Wasserspeicherfähigkeit.

Mit der praktischen Demonstration von Moorwiedervernässung zielt die Stiftung darauf ab, das Bewusstsein von beteiligten Akteuren wie Landwirt:innen zu schärfen. Außerdem soll die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Sensibilität für Ökosysteme und deren Potenzial als naturbasierte Klimalösungen gestärkt werden. Über diese Komplementierung der Direktunterstützungen mit Politischer Advocacy-Arbeit und Kommunikation beabsichtigt die Stiftung auf negative Folgen agrarpolitischer Vorschriften, wie beispielsweise Zahlungen für die Entwässerung durch Gräben, aufmerksam zu machen. Dadurch werden praktische Lösungsansätze für Moorklimaschutz in den politischen Raum getragen.

 

Erfahrungen und Ergebnisse

Was hat sich bewährt?

  • Integration mit anderen Förderstrategien: Um langfristige Effekte zu gewährleisten und Projekte zu skalieren, sollten Direktunterstützungen mit weiteren Förderstrategien komplementiert werden. Tragen Sie zur Schaffung von Synergien bei, indem Sie auf Regierungen hinwirken, administrative Barrieren zu verringern.  
  • Einbezug von Expert:innen: Der Schutz und die Wiederherstellung von Ökosystemen setzen eine hohe fachliche Expertise voraus. Ein frühzeitiger Einbezug von Fachexpert:innen und Wissenschaftler:innen hilft dabei, in einem frühen Projektstadium auf Probleme reagieren zu können.
  • Interessen verstehen: Ökosysteme sind einzigartig, nicht nur in ökologischer Hinsicht, sondern auch in Bezug auf ihre Interessengruppen. Daher ist ein kontextspezifisches Stakeholdermanagement hilfreich, um ein Verständnis der zumeist vielschichtigen Interessenlagen und passgerechte Lösungen zu entwickeln.

 

Welche Möglichkeiten haben neue Geber:innen?

  • Leuchttürme schaffen: Jedes Moorgebiet ist anders, aber Leuchtturmprojekte können überregional wirken. Es gibt bisher zu wenige Best Practice Beispiele die eindringlich aufzeigen, wie unter Einbezug der Landnutzer:innen und der Wirtschaft ein Moor wiedervernässt werden und somit als naturbasierte Klimalösung fungieren kann.