Fondazione Cariplo
Die Fondazione Cariplo ist eine 1991 gegründete italienische Bankstiftung mit Sitz in Mailand. Zu ihren wichtigsten Förderfeldern gehören die Themen Umwelt und wissenschaftliche Forschung. In diesem Bereich fördert die Stiftung Projekte in der Lombardei, die sich für das Gemeinwohl und den Aufbau einer nachhaltigen und gerechten Gesellschaft einsetzen.
Federico Beffa
Programmleiter
Valentina Cairo
AGER Food and Research Project
Förderlogik
Interdisziplinäre wissenschaftliche Erkenntnisse haben zum Verständnis der Dynamik des Klimawandels beigetragen. Gleichzeitig sind sie entscheidende Faktoren für die Suche nach Lösungen in verschiedenen Sektoren.
Im Rahmen der Förderung von Forschung & Entwicklung möchte die Stiftung vornehmlich zu einer nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion beitragen und Strategien finden, um die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft abzumildern. Darüber hinaus engagiert sich die Fondazione Cariplo für die Verbesserung der Klimaresilienz von Kommunen in der Lombardei. In diesem Zusammenhang fördert die Stiftung die Zugänglichmachung von Forschungsergebnissen für öffentliche Einrichtungen und Bürger:innen. Der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse spielt eine entscheidende Rolle für die Entwicklung kommunaler Klimastrategien und den gesellschaftlichen Wandel.
Förderpraxis
Eines der wichtigsten Förderprogramme der Fondazione Cariplo ist AGER (Agri-Food & Research). Seit 2008 wurden in diesem Rahmen Fördermittel für 32 Projekte mit dem Ziel vergeben, den verstärkten Einsatz nachhaltiger Technologien im Agrar- und Lebensmittelsektor zu fördern. So unterstützt das Programm beispielsweise die Erforschung der Auswirkungen des Klimawandels auf Gletscher, die wertvolles Wasser für die Bewässerung liefern, sowie auf die Weidewirtschaft in der Lombardei. AGER ist das größte Agrar- und Lebensmittelforschungsprogramm in Europa, das von 18 italienischen Stiftungen getragen wird.
Im Rahmen ihres F2C-Programms (Fondazione Cariplo for Climate) fördert die Stiftung Initiativen zur Verbesserung des Wissens zum Klimawandel bei Institutionen und in der Öffentlichkeit. Gleichzeitig möchte sie damit deren Bewusstsein für die Thematik schärfen. So fördert sie u.a. ClimaMi, eine Initiative, die Klimatolog:innen mit Architekt:innen, Ingenieur:innen und Techniker:innen zusammenbringt, um gemeinsam wissenschaftlich fundierte Klimadaten für Mailand zu entwickeln und dafür zu sorgen, dass diese bei der Raumplanung und Politikgestaltung Berücksichtigung finden.
Erwartete Ergebnisse
Die im Rahmen des AGER-Programms geförderten Forschungsprojekte zielen darauf ab, das Verständnis für die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft zu verbessern. Außerdem ermöglichen die Fördermaßnahmen der Stiftung, Forschungsergebnisse in innovative landwirtschaftliche Verfahren und Technologien zu überführen. So stellt die Fondazione Cariplo beispielsweise sicher, dass Methoden zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Nahrungsmittelproduktion (z. B. gegen Dürren), an Landwirt:innen und andere landwirtschaftliche Akteur:innen weitergegeben werden.
Durch ihre Unterstützung des ClimaMi-Projekts fördert die Stiftung die Einbettung wissenschaftlicher Ergebnisse in raumplanerische Entscheidungsprozesse in der Lombardei, wodurch evidenzbasierte Anpassungsstrategien an den lokalen Klimawandel entwickelt werden können.
Erfahrungen und Erkenntnisse
Was hat sich bewährt?
- Lokale Akteur:innen einbinden: Sprechen Sie mit lokalen Akteur:innen, bevor Sie zu Calls for Proposal für Forschungsvorhaben aufrufen. Dieser Ansatz hilft, den Kontext zu verstehen und Bedarfe zu ermitteln.
- Nutzen Sie Ihre lokalen Beziehungen: Der Klimawandel ist nicht nur ein globales, sondern auch ein lokales Problem, das Kommunen vor unterschiedliche Herausforderungen stellt. Stiftungen, die sich einer bestimmten geografischen Region verbunden fühlen, sollten ihre lokalen Beziehungen nutzen. Der Fokus auf eine Region ist kein Hindernis bei der Suche nach Lösungen für eine globale Herausforderung, sondern eher ein Vorteil. Er ermöglicht eine intensive Zusammenarbeit mit lokalen Akteur:innen.
- Ein Schritt nach dem anderen: Wenn man eine neue Richtung einschlagen will, kann es hilfreich sein, mit einem kleineren Projekt zu beginnen, um aktuelle Entwicklungen zu verstehen und Forschungslücken zu erkennen.
Welche Möglichkeiten haben neue Förderer?
- Theorie-Praxis-Transfer fördern: Oftmals liegen bereits nützliche Forschungsergebnisse vor, die jedoch nicht in die Praxis einfließen. Durch die Förderung der wissenschaftlichen Kommunikation und Kompetenz von Praktiker:innen lässt sich diese Lücke schließen.