International Center for Future Generations (ICFG)
Das International Center for Future Generations (ICFG) ist eine gestaltende Denkfabrik mit Sitz in Europa. Es wurde 2021 gegründet, um die Kluft zwischen Wissenschaft und EU-Politik zu überbrücken. Aktuelle Schwerpunkte der Arbeit liegen in den Bereichen künstliche Intelligenz, Pandemien und Klimawandel. Das ICFG unterstützt die Entwicklung und Umsetzung technologischer Innovationen, die dazu beitragen, die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen.
Lena Hartog
Climate Movement & Advocacy Coordinator
Förderlogik
Technologien sind ein wichtiger Faktor bei der Lösung der Klimakrise, denn sie können maßgeblich zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen beitragen. Oft erweisen sich die zur Verwirklichung dieses Potenzials erforderlichen politischen Maßnahmen jedoch als unzureichend. Trotz vorhandener wissenschaftlicher Erkenntnisse werden vielversprechende Technologien häufig nicht ausreichend gefördert und stehen auf der politischen Agenda nicht an erster Stelle, weil politische Entscheidungsträger:innen nicht über das Fachwissen oder politische Mandat zur Förderung innovativer Technologien verfügen.
Politische Advocacy-Arbeit kann diese Lücke schließen. Durch die Entwicklung von Nachweisen für die Auswirkungen innovativer Klimalösungen können politischen Entscheidungsträger:innen Empfehlungen an die Hand gegeben werden, wie sie die Umsetzung solcher Ansätze unterstützen können. Auf diese Weise schärft Politische Advocacy-Arbeit das politische Bewusstsein und schafft Bedingungen für eine Politik, die die Umsetzung greifbarer Technologien in der Praxis ermöglicht.
Förderpraxis
Im Rahmen der Politischen Advocacy-Arbeit tritt das ICFG sowohl als Think-Tank als auch als gestaltender Akteur auf. Es unterstützt andere Organisationen und Personen, die eng mit seiner Arbeit verbunden sind. Diese Doppelrolle ermöglicht es dem ICFG, durch eigene Forschungsprojekte selbst Prioritäten im Rahmen der Advocacy-Arbeit zu setzen, anstatt den politischen Empfehlungen anderer Denkfabriken zu folgen.
Dieser Ansatz wird durch die Zusammenarbeit mit dem Future Matters Project veranschaulicht. Gemeinsam bewerten die beiden Partner nicht nur, welche politischen Maßnahmen zu den größten CO2-Einsparungen führen können, sondern auch, welche Interessengruppen am besten in der Lage sind, sich für diese Maßnahmen einzusetzen. Im Ergebnis fördert das ICFG gezielt Bewegungen und Gruppen, die bereit sind, in den ermittelten Bereichen Politische Advocacy-Arbeit zu leisten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des ICFG ist die Ermächtigung von Menschen, die derzeit keine politische Stimme haben. In diesem Zusammenhang unterstützt das ICFG das Climate Vulnerable Forum, eine Koalition der vom Klimawandel am stärksten betroffenen Länder, bei der Entwicklung der Fähigkeiten junger Menschen, als Delegierte bei Klimaverhandlungen aufzutreten. Auf lange Sicht unterstützt das ICFG die Organisation Earth Uprising, die junge Menschen darin schult, politische Entscheidungsprozesse zu verstehen und zu beeinflussen.
Erwartete Ergebnisse
Obwohl die Bekämpfung des Klimawandels sehr komplex ist, bilden eingesparte CO2-Emissionen einen sehr konkreten Maßstab für Erfolg. Der wissenschaftlich fundierte Ansatz des ICFG stützt sich auf die Messbarkeit von klimaschädlichen Emissionen und zielt darauf, Lösungen für die größtmögliche Reduzierung von CO2-Emissionen zu finden. Dabei fördert das ICFG solche Lösungen sowohl in Ländern, die sich für den Klimaschutz engagieren, als auch in Staaten, in denen es an klimapolitischen Maßnahmen mangelt. Auf diese Weise schafft der Think-Tank neue Dynamiken auf nationaler Ebene und trägt zu politischen Veränderungen auf EU-Ebene bei.
Das ICFG ergänzt diesen Top-Down-Ansatz durch Bottom-Up-Maßnahmen, indem es die Arbeit von sozialen Bewegungen wie Earth Uprising fördert.
Erfahrungen und Erkenntnisse
Was hat sich bewährt?
- Gute Vorbereitung: Auch wenn Lösungen für das Problem des Klimawandels dringend notwendig sind, erfordern sie eine langfristige Strategie. Sprechen Sie mit Expert:innen, um besser zu verstehen, wo Sie langfristig den größten Beitrag leisten können.
- Innovativ sein und doppelte Arbeit vermeiden: Lösungen, die die meiste Aufmerksamkeit erhalten, sind nicht unbedingt die effektivsten. Lösen Sie sich von vorgefertigten Denkmustern und fokussieren Sie auf ungewöhnliche Projekte, um auf innovative Weise etwas zu bewirken.
- Offen sein für Neues: Wenn eine Lösung vielversprechend erscheint und genügend Daten vorhanden sind, wagen Sie es. Pilotprojekte in verschiedenen Bereichen der Politischen Advocacy-Arbeit können Ihnen dabei helfen, den richtigen Ansatz zu finden und Voraussetzungen für eine spätere Prioritätensetzung zu schaffen.
Welche Möglichkeiten haben neue Geber:innen?
- Unterstützen Sie die Geothermie: Der derzeitige Energieverbrauch der Menschheit beträgt etwa 20 Terawatt. Die Erde selbst produziert etwas mehr als 47 Terawatt. Diese Wärme wird vor allem unter den Ozeanen und tiefgelegenen geologischen Zonen erzeugt. Dieses gigantische Potenzial wird bisher jedoch kaum als Wärmequelle genutzt, vor allem wegen der hohen Kosten für Tiefenbohrungen und die Förderung heißer Fluide für die Stromerzeugung. Die Klimaphilanthropie kann durch die Unterstützung der Entwicklung der Tiefengeothermie echten Mehrwert schaffen.