Laudes Foundation
Die Laudes Foundation ist 2020 aus der C&A Foundation hervorgegangen. Sie unterhält Büros in verschiedenen Ländern Europas und Asiens. Gestützt auf einen Ansatz des verantwortungsvollen Wirtschaftens in sechster Generation und des privaten Gebens setzt sich die Laudes Foundation für eine klimapositive und inklusive Wirtschaft ein. Im Jahr 2021 belief sich das aktive Fördervolumen der Stiftung auf 220 Millionen EUR.
Leslie Johnston
Chief Executive Officer
Förderlogik
Ohne unser desolates Wirtschaftssystem von Grund auf neu zu gestalten und die Spielregeln zu ändern, wird es nicht gelingen, den Klimawandel und die zunehmende Ungleichheit wirksam zu bekämpfen. Deshalb zielt einer der sechs Förderansätze der Laudes Foundation auf den politischen Wandel. Mit dieser Förderstrategie versucht die Stiftung, Anreize für Unternehmen zu schaffen, ihr Verhalten positiv zu verändern.
Oftmals werden Gesetze ohne Einbeziehung der von ihnen am stärksten betroffenen Menschen (Arbeitnehmer:innen, Landwirt:innen, Gemeinden) ausgearbeitet. Der wichtigste Beitrag, den Stifter:innen im Rahmen der Förderstrategie der Politischen Advocacy-Arbeit leisten können, ist sicher zu stellen, dass alle kritischen Stimmen gehört werden.
Förderpraxis
Die Laudes Foundation unterstützt ein breites Spektrum von Partner:innen, die sich in verschiedenen Bereichen der Politischen Advocacy-Arbeit engagieren, um gemeinsam die Regeln unseres Wirtschaftssystems zu ändern. Diese Ziele umfassen:
- Schaffung neuer Narrative rund um den gewünschten Wandel;
- Erstellung von Fahrplänen für die jeweilige Branche mit klaren Aufträgen an politische Entscheidungsträger:innen auf allen Ebenen (EU, national, lokal);
- Sammlung glaubwürdiger Beweise und Daten zur Begründung der Notwendigkeit für Veränderungen;
- Aufbau von Koalitionen aus zivilgesellschaftlichen Akteur:innen, die sich für den Wandel einsetzen; und
- Erarbeitung von Anreizen und Negativanreizen für den Wandel.
Erwartete Ergebnisse
Durch ihre Förderungen versucht die Laudes Foundation Einfluss auf politische Maßnahmen und rechtliche Rahmenbedingungen zu nehmen, durch die klimapositive und gerechte Praktiken ermöglicht und erzwungen bzw. klimanegative und ungerechte Praktiken verboten und sanktioniert werden.
Ein erfolgreiches Beispiel ist die Förderung der Economic Change Unit (ECU) durch die Laudes Foundation. Die NGO führt verschiedene Advocacy-Aktivitäten durch, leistet politische Entwicklungsarbeit und nutzt Medien aktiv für ihre Zwecke. So verwendete der britische Oppositionsführer Sir Keir Starmer die von Laudes und ECU vorgelegten Zahlen, um ein Einfrieren der Obergrenzen für Energiepreise durchzusetzen.
Die interaktive Wirkungslogik der Laudes Foundation beschreibt, wie die Stiftung Veränderungen sowohl kurzfristig (z. B. durch Beeinflussung von politischen Entscheidungsträger:innen) als auch langfristig (z. B. durch Anschieben von Veränderungen in der Wirtschaft, Vereitelung von Gegenlobbyismus) herbeiführen will.
Erfahrungen und Erkenntnisse
Was hat sich bewährt?
- Einen langen Atem haben: Gesetzgebungsverfahren können Jahre dauern. Damit Geber:innen (und ihre Partner:innen) glaubwürdig sind, müssen sie in Expert:innenteams investieren, die die Zeit haben und in der Lage sind, die politischen Entscheidungsträger:innen einzubinden.
- Politisches Momentum nutzen: Politische Prioritäten bieten Chancen. Der Europäische Grüne Deal und die wachsende Bedeutung der Nachhaltigkeit von Unternehmen bieten beispielsweise politische Impulse, um andere längerfristige Ziele wie verbindliche Menschenrechte, Nachhaltigkeitsberichte von Unternehmen und eine faire Dekarbonisierung zu fördern.
- Überlegen Sie, ob Sie direkt oder indirekt vorgehen wollen: Die Laudes Foundation hat sich dafür entschieden, indirekt über ihre mehr als 50 Partner:innen zu arbeiten, von denen jeder einzelne über fundiertes Fachwissen und Professionalität verfügt. Andere Geber:innen arbeiten direkt und sehr effektiv. Bedenken Sie, dass unterschiedliche Arbeitsmodelle auch unterschiedliche Personalmodelle bedingen.
Welche Möglichkeiten haben neue Geber:innen?
- Alle Stimmen einbeziehen: Bei Förderanliegen im Rahmen der Politischen Advocacy-Arbeit wird häufig versäumt, marginalisierte Menschen bewusst einzubeziehen. Stellen Sie sicher, dass Gruppen wie Jugendliche, Arbeiter:innen, Landwirt:innen, gefährdete Menschen usw. einen Platz am Verhandlungstisch erhalten. Sie gehören oft zu denjenigen, die am stärksten von den Folgen der Klimapolitik betroffen sind.