Esmée Fairbairn Foundation
Die Esmée Fairbairn Foundation wurde 1961 in England gegründet. Aktuell umfassen ihre Ziele die Verbesserung der natürlichen Umwelt, die Sicherung einer gerechteren Zukunft und die Stärkung von Bindungen in Gemeinden im gesamten Vereinigten Königreich. Als eine der größten unabhängigen Geber:innen im Vereinigten Königreich stellte die Stiftung im Jahr 2021 18,8 Mio. GBP für die Bekämpfung des Klimawandels zur Verfügung. Förderanliegen reichen von der Wiederherstellung von Ökosystemen bis zur Umstellung von Investitionen in eine kohlenstoffarme Wirtschaft.
Dame Caroline Mason
Chief Executive
Förderlogik
Der wichtigste Hebel einer Stiftung, um langfristige Veränderungen zu bewirken, ist ihr Anlageportfolio. Wenn die Esmée Fairbairn Foundation beispielsweise jährlich 10 Millionen GBP in die regenerative Landwirtschaft investieren würde, gleichzeitig aber 100 Millionen GBP ihres Portfolios in umweltschädliche Industrien steckt, wäre der Nettoeffekt gleich Null.
In diesem Sinne ist der Einsatz des Stiftungskapitals für das Allgemeinwohl eher eine Frage der Logik als eine Frage der moralischen Überlegenheit. Kapital ist ein enormer Hebel, der kreativ eingesetzt werden kann, um bestehende soziale und ökologische Probleme zu lösen. Unüberlegt angewendet kann er aber auch das Gegenteil bewirken.
Förderpraxis
Esmée Fairbairn verfolgt drei Strategien, um zu gewährleisten, dass die eigenen Fördermittel positive soziale und ökologische Effekte zeigen.
Erstens verwaltet die Stiftung einen eigenen sozialen Investmentfonds in Höhe von 45 Millionen GBP. Esmée Fairbairn nutzt dieses Kapital, um direkt in Organisationen im Vereinigten Königreich zu investieren, wobei die zu erzielende soziale und ökologische Wirkung an erster und die finanzielle Rendite an zweiter Stelle steht. Ein Beispiel ist die Bereitstellung von Startkapital für den Rivers Trust, eine Dachorganisation, die sich für den Erhalt von Flüssen und Wassereinzugsgebieten in Großbritannien und Irland einsetzt.
Zweitens hat Esmée Fairbairn 25 Millionen GBP mit dem vorrangigen Ziel investiert, den realen Wert des eigenen Stiftungskapitals langfristig zu erhalten. Obgleich die Stiftung mit ihren Finanzberater:innen zusammenarbeitet, um sicherzustellen, dass die Investitionen den ESG-Kriterien entsprechen, steht dabei die finanzielle Rendite im Vordergrund.
Den Mittelweg zwischen beiden Strategien bildet eine Investition in Höhe von 10 Millionen GBP, die in Impact Investment Funds angelegt wurden. Diese extern verwalteten Fonds müssen gleichermaßen soziale, finanzielle und ökologische Ziele erreichen.
Längerfristig will Esmée Fairbairn alle ihre Investitionen in verantwortungsvolle Anlagestrategien überführen.
Erwartete Ergebnisse
Die Esmée Fairbairn Foundation hat es geschafft, den CO2-Fußabdruck ihres Portfolios im Vergleich zum Jahr 2017 um rund 90 Prozent zu verringern. Der verantwortungsvolle Einsatz des Stiftungskapitals kann jedoch nicht nur dazu beitragen, verursachte Schäden zu verringern, sondern auch die Entwicklung von Lösungen für den Klimaschutz proaktiv fördern.
Einerseits unterstützt die Stiftung mit ihrem Kapital Unternehmen, die für den Aufbau einer nachhaltigen Zukunft eine wichtige Rolle spielen, denen es aber derzeit an Investitionskapital fehlt. Andererseits fördert sie die Beschleunigung der Transformation von Branchen, die bereits begonnen haben, ihre Arbeitsweisen umzustellen. Ein Beispiel für ersteren Ansatz ist die Unterstützung der Mitgliedsorganisationen von The River Trust bei der Wiederherstellung von Feuchtgebieten.
Erfahrungen und Erkenntnisse
Was hat sich bewährt?
- Setzen Sie das Thema "verantwortungsvolle Investitionen" auf die Tagesordnung: Indem Sie das Thema bei internen Treffen ansprechen und aktuelle Informationen über Marktentwicklungen bereitstellen, können Sie Entscheidungsträger:innen einbinden und das Bewusstsein innerhalb Ihrer Stiftung schärfen.
- Externe Beratung durch Finanzexpert:innen: Geber:innen kennen sich in der Regel mit der Erzielung von Wirkung und der Vergabe von Fördermitteln aus, aber sie sind nicht unbedingt Expert:innen für Investitionsstrategien. Eine externe Beratung kann Ihnen helfen, die Werte Ihrer Stiftung zu definieren und Ihr Wissen zu verantwortungsvollen Geldanlagen zu erweitern.
- Erwartungen definieren: Indem Sie soziale und ökologische Ziele für Ihre Investitionen festlegen und die Zielerreichung überwachen, können Sie feststellen, ob Ihre Investitionen die gewünschte Wirkung erzielen.
Welche Möglichkeiten haben neue Geber:innen?
- Partner:innen finden, um Investitionsrisiken zu teilen: Plattformen wie der Environmental Finance and Learning Fund sind nützlich, um Kontakte zu gleichgesinnten Organisationen zu knüpfen, und bieten einen Ausgangspunkt für verantwortungsvolle Investitionsansätze.