Nathan Cummings Foundation
Die Nathan Cummings Foundation ist eine US-amerikanische Familienstiftung, die mehrere Generationen umspannt und sich für Rassen-, Wirtschafts- und Umweltgerechtigkeit einsetzt. Mit einem Stiftungsvermögen von knapp 500 Mio. USD ist die Stiftung eine der größten, die sich verpflichtet hat, ihr Kapital ausschließlich im Einklang mit den eigenen Förderzielen zu investieren.
Förderlogik
Die Klimakrise wird durch die derzeitige Struktur der Kapitalmärkte beschleunigt und bedroht diese zugleich. Um Herausforderungen wie den Klimawandel anzugehen, kam die Nathan Cummings Foundation zu dem Schluss, dass sie durch die Vergabe von Fördermitteln allein nicht genug bewirken kann. Stattdessen beschloss man, alle Ressourcen, einschließlich des Stiftungskapitals, für den transformativen Wandel einzusetzen.
Die Stiftung sieht in der missionsorientierten Anlage ihres Kapitals eine Strategie, das volle Potenzial ihres Stiftungskapitals für die Erzielung von Wirkung nutzbar zu machen und gleichzeitig ihre finanziellen Ziele langfristig zu sichern.
Förderpraxis
Bis heute setzt die Stiftung ihr Kapital durch die aktive Einbindung ihre Gesellschafter:innen als Hebel für Veränderungen ein. Im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte gelang es ihr, über 250 Gesellschafterbeschlüsse zu Themen vom Klimawandel bis zur Vergütung von Führungskräften zu verabschieden.
Darüber hinaus verpflichtete sich der Vorstand der Stiftung im Jahr 2018, das Portfolio an zielkonformen Investitionen in allen Anlageklassen zu überarbeiten. Die Stiftung hat dazu vier Kategorien definiert:
- Investitionen, die sozialen oder ökologischen Schaden verursachen, so genannte „No-Go-Investitionen“.
- Investitionen in Unternehmen, die sich bemühen, Schaden von den betroffenen Gruppen abzuwenden
- Investitionen in Unternehmen, die versuchen, Mehrwert für betroffene Gruppen zu generieren
- Investitionen, die aktiv zur Lösung von systemischen Herausforderungen beitragen.
In einem ersten Schritt beendete die Stiftung fast alle „No-Go-Investitionen“. Anschließend weitete sie den beschriebenen Ansatz aus, um immer größere Teile ihres Vermögens in Anlagen umzuschichten, die den anderen Kategorien entsprechen.
Erwartete Ergebnisse
Viereinhalb Jahre nach Einführung der neuen Anlagestrategie investiert die Nathan Cummings Foundation mehr als 95 Prozent ihres Stiftungsvermögens in Unternehmen, die Schäden verhindern, Unternehmen, die einen Mehrwert für Interessengruppen schaffen, und Unternehmen, die zu Lösungen beitragen. Laut dem jüngsten Impact Investing-Bericht der Stiftung bringt dieser Investitionsansatz keine finanziellen Nachteile.
Auch durch Aktionärsaktivismus konnte die Stiftung Erfolge erzielen. So gelang es ihr beispielsweise, das Unternehmen Occidental Petroleum dazu zu bewegen, die langfristigen Auswirkungen seiner Tätigkeit auf den Klimawandel einer Bewertung zu unterziehen, nachdem die Mehrheit der Aktionär:innen einen entsprechenden Beschluss der Stiftung verabschiedet hatte.
Erfahrungen und Erkenntnisse
Was hat sich bewährt?
- Klein anfangen: Die Ausrichtung von Investitionen an den eigenen Werten ist ein fortlaufender Prozess. Betrachten Sie jeden Aspekt Ihrer Anlagen und beginnen Sie damit, Investitionen zu streichen, die Ihren Zielen direkt abträglich sind.
- Keine Sorge um die Rendite: Wenn Sie Ihre Geldanlagen an Ihren Werten ausrichten, müssen Sie nicht zwangsläufig Abstriche bei der Rendite in Kauf nehmen.
- Zusammenarbeit mit anderen Gesellschafter:innen: Bei der Einbindung von Gesellschafter:innen müssen nicht alle Shareholder Ihren Beschlüssen zustimmen, um positive Effekte zu erzielen. Oft reicht es, Druck unter anderen Gesellschafter:innen aufzubauen, um Unternehmen zu Verhandlungen und Zugeständnissen zu bewegen.
Welche Möglichkeiten haben neue Geber:innen?
- Auf den Erfahrungen anderer aufbauen: Alle Wirtschaftszweige müssen zügig klimaneutral werden. Greifen Sie auf bestehende Erfahrungen und geteiltes Wissen wie das der Nathan Cummings Foundation zurück, um Ihr eigenes Investitionsportfolio wirkungsvoll einzusetzen.