Kommunikation

Hewlett Foundation

Die William and Flora Hewlett Foundation wurde 1966 in Kalifornien mit dem Ziel gegründet, eine bessere Welt zu schaffen. Ihr Umweltprogramm fördert Vorhaben in den Bereichen Klima und Energie sowie Naturschutz. Im Jahr 2021 wurden im Rahmen des Programms 293 Millionen USD vergeben. Dabei handelt es sich um einen der wichtigsten Förderbereiche der Stiftung. Gleichzeitig gehört sie damit zu den größten Geber:innen im Umweltsektor.  

Förderlogik

Klimalösungen funktionieren nur dann, wenn Menschen verstehen, wie sie ihr Leben besser machen, welche Hindernisse diesen Lösungen im Wege stehen und welche Rolle sie bei der Erzielung von Fortschritten beim Klimaschutz spielen. Der Kommunikation kommt somit eine Schlüsselrolle zu, wenn es darum geht, breite öffentliche Unterstützung für Klimaschutzmaßnahmen zu gewinnen. Sie trägt auch dazu bei, Menschen anzuregen, sich gemeinsam für die Umsetzung dieser Vision zu engagieren. Gleichzeitig kann sie den Stimmen von Bürger:innen bei der Gestaltung von lokalen Klimalösungen mehr Gewicht verleihen.

Ein wichtiger Aspekt der Kommunikation ist der Kampf gegen das gezielte Verbreiten von Falschinformationen zu Klimafragen. So war in der Vergangenheit beispielsweise die Leugnung des Klimawandels ein wesentlicher Faktor, der die Unterstützung von Öffentlichkeit und Entscheidungsträger:innen für Klimaschutzmaßnahmen bremste. Dies geschah nicht im luftleeren Raum. Vielmehr setzt die fossile Industrie ausgeklügelte Kommunikationsstrategien ein, um die öffentliche Wahrnehmung zu beeinflussen. In gleicher Weise müssen sich Geber:innen Strategien bedienen, um die Wahrheit über den Klimawandel und machbare Lösungen zu vermitteln.

Förderpraxis

 

Im Jahr 2020 verpflichtete sich die Hewlett Foundation zur Vergabe von Fördermitteln in Höhe von über 20 Mio. USD zur Förderung der Klimakommunikation. Grundlage dafür bildete eine Studie, die Lücken und Möglichkeiten im Bereich der Klimakommunikation sichtbar machte.

Zum einen legte die Hewlett Foundation den Schwerpunkt der Förderung auf digitale Kommunikation und soziale Medien. Ziel dabei war es, bewährte Verfahren allgemein zugänglich zu machen, Falschinformationen zu bekämpfen und lokalen Organisationen Kapazitäten zur Verfügung zu stellen. In diesem Sinne unterstützt die Stiftung die Digital Climate Coalition, eine Kommunikationsplattform, die Graswurzelbewegungen miteinander vernetzt und ihre digitalen Kompetenzen stärkt.

Zum anderen förderte die Hewlett Foundation Gruppen, die ihrerseits als Schaltstelle für evidenzbasierte Klimakommunikation dienen können. Ein Beispiel dafür ist der Global Strategic Communications Council, ein Netzwerk, das wissenschaftlich fundierte Narrative zum Übergang zu einer kohlenstofffreien Wirtschaft und die damit für Mensch und Natur verbundenen Vorteile fördert.

Da es wichtig ist, dass bei solchen Narrativen der Mensch im Mittelpunkt steht, fördert die Hewlett Foundation auch den Climate and Clean Energy Equity Fund, der die strategisch-kommunikativen Kompetenzen von Graswurzelbewegungen fördert.

Vor dem Hintergrund der chronischen Unterfinanzierung von Kommunikation als Klimaförderstrategie hat sich die Hewlett Foundation mit anderen Geber:innen zusammengeschlossen, um sich für Investitionen in wirkungsvolle Kommunikationsmaßnahmen einzusetzen und diese voranzutreiben.

Erwartete Ergebnisse

Die Hewlett Foundation hat mit ihrer Förderstrategie dazu beigetragen, dass sich der öffentliche Diskurs über den Klimawandel verändert hat. Während die Öffentlichkeit vor wenigen Jahren noch geteilter Meinung war, ob es überhaupt einen von Menschen gemachten Klimawandel gibt, so herrscht heute allgemein Einigkeit darüber. Die öffentliche Debatte konzentriert sich mittlerweile auf Klimalösungen, die zum Wohlergehen von Gemeinschaften beitragen. Auch wenn noch viel zu tun bleibt, hat sich das Engagement von Entscheidungsträger:innen für Klimamaßnahmen dank der öffentlichen Unterstützung für Klimalösungen intensiviert.

Erfahrungen und Erkenntnisse

Was hat sich bewährt?

  • Lokale Geschichten erzählen: Indem man Klimathemen lokal verortet, wird aus einer politischen Aufgabe ein persönliches Anliegen. So werden Fernsehmeteorolog:innen im Rahmen von Climate Central zu vertrauenswürdigen Klimabotschafter:innen. Sie vermitteln dem Publikum, wie sich der Klimawandel auf ihr tägliches Leben auswirkt.
  • Den virtuellen Raum nutzen: In virtuellen Räumen können Aktionsgemeinschaften entstehen. Durch Kommunikationsmaßnahmen müssen Menschen digital für gemeinsame Werte gewonnen werden. Die Einbindung von Influencer:innen in sozialen Medien ist zum Beispiel eine Möglichkeit, die mit mehr Fördermitteln skaliert werden kann.

 

Welche Möglichkeiten haben neue Geber:innen?

  • Falsche Narrative bekämpfen: Der Kampf gegen digitale Desinformation ist nach wie vor unterfinanziert. Neue Geber:innen können Druck auf digitale Plattformen ausüben, um schärfere Bestimmungen zur Bekämpfung von Falschinformationen durchzusetzen.