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Austausch von Wissen und bewährten Praktiken, Bildung von Koalitionen, Konsensbildung, Stärkung der Infrastruktur für eine engere Zusammenarbeit

Netzwerke

 

Sozialer Wandel erfordert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteur:innen. Im Laufe der Geschichte hat sich immer wieder gezeigt, dass soziale Revolutionen wie die Beendigung der Apartheid in Südafrika ohne die aktive Koordinierung wichtiger Akteur:innen aus verschiedenen Bereichen nicht möglich gewesen wären (Ditkoff and Grindle 2017). Geber:innen haben in der Vergangenheit oft eine aktive Rolle bei der Unterstützung solcher Koordinationsmaßnahmen gespielt. 

Warum Klimaförder:innen Netzwerke unterstützen sollten, liegt auf der Hand: Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung, der alle Sektoren und Menschen auf die eine oder andere Weise betrifft. Ohne breite sektorübergreifende und grenzüberschreitende Koalitionen erweisen sich Klimaschutzmaßnahmen als nutzlos. 

Geber:innen, die Netzwerke unterstützen, können eine Schlüsselrolle dabei spielen, Silos zu öffnen und neue Beziehungen zwischen Akteur:innen zu schmieden. Die Philanthropie ist nicht direkt ins politische und marktwirtschaftliche Geschehen eingebunden, sodass sie als glaubwürdiger „Brückenbauer“ (Lorentz und Meier 2012) zwischen besonders betroffenen Stakeholdern fungieren kann. 

Darüber hinaus können Geber:innen Duplizierung vermeiden oder die Sichtbarkeit eines Förderbereichs erhöhen, wenn sie sich in Netzwerken mit anderen Geber:innen zusammenschließen, z. B. im Rahmen von Förderkooperationen oder Förderkreisen (siehe Fallstudie zur Climate and Land Use Alliance).

 

Wichtige Erkenntnisse

  • Geber:innen können ungleiche Verbündete zusammenbringen, die zwar ähnliche Ziele verfolgen, aber aus unterschiedlichen Sektoren kommen. Das von der ECF geförderte Knowledge Network in Climate Assemblies (KNOCA) beschäftigt sich beispielsweise mit Herausforderungen und bewährten Verfahren für Klimakonferenzen, indem es politische Entscheidungsträger:innen, Forscher:innen und Akteur:innen der Zivilgesellschaft zusammenbringt. In ähnlicher Weise können Geber:innen auch dafür sorgen, dass Gleichgesinnte mit ähnlichen Ansätzen zusammenkommen, die bisher noch nicht im Austausch miteinander standen.   
  • Geber:innen können den grenzüberschreitenden Austausch zwischen politischen oder administrativen Einheiten ermöglichen. Dabei können gemeinsame Ziele identifiziert, länderübergreifende Lösungen entwickelt und Strategien für die Skalierung von Projekten erarbeitet werden. Ein Beispiel dafür ist C40 Cities, ein globales Netzwerk von Bürgermeister:innen, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Emissionen der Mitgliedsstädte bis 2030 zu halbieren.
  • Die Unterstützung von Netzwerken ist kein reiner Selbstzweck. Durch den Aufbau bzw. die Stärkung von Netzwerken tragen Geber:innen zur Bündelung von Stimmen und Ressourcen bei, die somit nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb des Netzwerkes eine größere Wirkung entfalten. Folglich kann die Förderung von Netzwerken den Weg für eine wirksame Politische Advocacy-Arbeit ebnen oder Graswurzelbewegungen zum Erfolg verhelfen.

 

Ditkoff, Susan Wolf; Grindle, Abe (2017): Audacious Philanthropy. Edited by Harvard Business Review. Harvard Business Review. Available online at https://hbr.org/2017/09/audacious-philanthropy, checked on 11/17/2021.

Lorentz, Bernhard; Meier, Johannes (2012): Strategische Philanthropie zum Klimaschutz. Ansätze am Beispiel der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation. Edited by Stiftung & Sponsoring - Das Magazin für Nonprofit-Management und -Marketing. Berlin, Essen (Rote Seiten). Available online at https://www.stiftung-mercator.de/content/uploads/2020/12/Strategische_Philanthropie_Klimaschutz.pdf.