Fondation Daniel et Nina Carasso
Seit ihrer Gründung im Jahr 2010 beschäftigt sich die Fondation Daniel et Nina Carasso mit Klima- und Umweltfragen, insbesondere im Rahmen ihres Programms für nachhaltige Nahrungsmittel. Die Stiftung hat ihren Hauptsitz in Frankreich und eine weitere operative Niederlassung in Spanien.
Marie-Stéphane Maradeix
Executive Director
Förderlogik
Die Welt, in der wir leben, ist zu komplex, als dass jemand allein die Lösung für den Klimawandel finden könnte. Damit Stiftungen ihre Ziele vor dem Hintergrund des sich wandelnden Klimas erreichen, bedarf es einer sektor- und länderübergreifenden Zusammenarbeit. Die Fondation Daniel et Nina Carasso hat den Netzwerkgedanken zu einem ihrer wichtigsten Handlungsprinzipien gemacht, wobei nachhaltige Lebensmittelsysteme den Schwerpunkt ihrer Arbeit bilden.
Förderpraxis
Eines der allerersten von der Stiftung geförderten Netzwerke ging aus einer gemeinsamen Ausschreibung in Zusammenarbeit mit der Fondation de France hervor. Beide Stiftungen suchten nach Projekten, die Forscher:innen und Praktiker:innen zusammenbringen, die sich mit dem Thema nachhaltige Landwirtschaft und Lebensmittelkonsum beschäftigen.
Die Arbeit der Fondation Daniel et Nina Carasso spielt für den Aufbau von Netzwerken von klimaaffinen Geber:innen in Europa eine entscheidende Rolle. Als eine der Initiatorinnen und Hauptförderinnen der #PhilanthropyForClimate Initiative hat die Stiftung philanthropisches Engagement sichtbar gemacht und eine praxisorientierte Gemeinschaft geschaffen, die Stiftungen auf ihrem Weg beim Klimaschutz unterstützt. Dabei geht es nicht nur um die Vergabe von Fördergeldern, sondern auch um die Bereitstellung von Personal für den Aufbau der Initiative. Im Rahmen von #PhilanthropyForClimate koordinierte die Fondation Daniel et Nina Carasso gemeinsam mit französischen, spanischen, britischen und europäischen Interessenvertreter:innen den Aufbau der Governance-Struktur und die Kommunikation von Förderanliegen im Themenfeld Klimawandel.
Daneben hat die Stiftung ein weiteres Netzwerk ins Leben gerufen. Die European Foundations for Sustainable Agriculture and Food (EFSAF) wird derzeit von der Fondation Daniel et Nina Carasso geleitet und besteht aus einer Gruppe von europäischen Stiftungen, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine Politik für nachhaltigere Lebensmittel in Europa zu fördern.
Erwartete Ergebnisse
Infolge der Initiative #PhilanthropyForClimate haben weltweit mehr als 570 Stiftungen eine Selbstverpflichtung zur Förderung von Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels unterzeichnet. Neben gemeinschaftlichen Selbstverpflichtungen in Frankreich, Spanien, dem Vereinigten Königreich, Italien und Kanada, gibt es auch eine starke Bewegung auf internationaler Ebene. Die Kooperationen haben zur Bildung einer festen Gemeinschaft beigetragen, die Erfahrungen austauscht und eine Anlaufstelle für neue Geber:innen bildet.
Darüber hinaus ist es der EFSAF gelungen, neue Geber:innen für das Thema zu begeistern. Damit einher ging eine stärkere Sensibilisierung für das Problemfeld. Da die Mitglieder in Abhängigkeit von ihrem jeweiligen Anliegen im Rahmen des Netzwerks einen individuellen Beitrag leisten können, kann das Thema der nachhaltigen Lebensmittelsysteme aus verschiedenen Perspektiven angegangen werden.
Erfahrungen und Erkenntnisse
Was hat sich bewährt?
- Lernen durch Austausch: Tauschen Sie sich mit Gleichgesinnten aus und lernen Sie von deren Erfolgen und Misserfolgen. So können Sie auf dem vor Ihnen liegenden langen Weg aus den Fehlern anderer lernen. Beziehen Sie auch Ihre Förderempfänger: innen ein und lernen Sie von ihnen, denn viele haben bereits eine Klimaperspektive in ihre Arbeit integriert.
- Unterschiede im Blick behalten: Ohne Zusammenarbeit geht es nicht, aber unterschiedliche Ziele und Werte lassen sich nicht von heute auf morgen in Einklang bringen. Alle Beteiligten müssen Kontrolle abgeben, um gemeinsam mehr zu erreichen. Sich einem Netzwerk anzuschließen, um Erfahrungen auszutauschen, ist noch kein großer Schritt, doch um einen Konsens und gemeinsame Ziele zu erreichen, ist aktives Engagement gefragt. Aber das ist die Sache wert.
- Klimaschutzmaßnahmen in bestehende Ziele integrieren: Sich in Stiftungsnetzwerken für den Klimaschutz zu engagieren, bedeutet nicht, den eigenen Interessenschwerpunkt ändern zu müssen. Vielmehr zeichnen sich Netzwerke dadurch aus, dass hier Akteur:innen mit unterschiedlichen Perspektiven zusammenkommen.
Welche Möglichkeiten haben neue Förderer?
- Mut haben: Wenn Sie bereit sind, heute Risiken einzugehen, stehen Ihnen vielfältige Möglichkeiten offen, die Ihnen auch helfen, die Wirksamkeit Ihres Engagements zu verstärken. Jedes Zögern bringt uns der Gefahr des unkontrollierten Klimawandels näher.