Netzwerke

Climate and Land Use Alliance

 

Um dem Klimawandel möglichst wirksam entgegenzutreten, hat sich die in Kalifornien ansässige David and Lucile Packard Foundation mit anderen Geber:innen zusammengeschlossen.

Ein hervorragendes Beispiel ist die 2010 von der Packard Foundation, der Ford Foundation, der Gordon and Betty Moore Foundation sowie ClimateWorks gegründete Climate and Land Use Alliance (CLUA). Das Netzwerk ermöglicht die Abstimmung ihrer teilweise unterschiedlichen Ziele beim Schutz und der Wiederaufforstung von Wäldern.

Die CLUA veranschaulicht, dass Netzwerke als Förderstrategie nicht nur für die Zusammenarbeit unter Förderempfänger:innen sinnvoll sind, sondern auch für die Vernetzung von Geber:innen.

 

Dr Walt Reid

Director, Conservation and Science (David and Lucile Packard Foundation)

Förderlogik

 

In einem Netzwerk zusammenzuarbeiten, bedeutet für Stifter:innen, Ressourcen zu bündeln oder Förderungen im Rahmen einer gemeinsamen Strategie zu koordinieren, um ein gemeinsames Förderziel wirksamer zu erreichen. Erstens ist die erzielte Wirkung von Stiftungen, die in einem Verbund arbeiten, größer, als wenn sie isoliert agieren. Zweitens wird durch die Bündelung der personellen und organisatorischen Kapazitäten der Geber:innen das gesamte Fachwissen für die Gestaltung und Umsetzung eines Förderprogramms verbessert. Drittens bringen Geber:innen unterschiedliche Ziele, Perspektiven und Werte in ein Netzwerk ein. Dies schützt vor institutionellen Scheuklappen und schafft ein anregendes Lernumfeld.

 

Förderpraxis

Ursprünglich hatten die Geber:innen der CLUA eine Koordinierungsstelle eingerichtet, die inzwischen um Referent:innen für Initiativen in Schwerpunktregionen und -themenfeldern erweitert wurde. Sie arbeiten mit den Mitgliedsstiftungen zusammen, um koordinierte Strategien für die jeweilige Region und das jeweilige Thema zu entwickeln. Auf regelmäßigen Treffen der Programmverantwortlichen der einzelnen Stiftungen werden Vorschläge und Förderberichte diskutiert. Die Allianz wird von einem Vorstand geleitet, der sich aus Geber:innen und externen Expert:innen zusammensetzt.

Gestützt auf das Netzwerk von Förderempfänger:innen bringt die Allianz auch Interessenvertreter:innen aus dem öffentlichen und privaten Sektor zusammen. Ziel ist es, eine internationale Gemeinschaft von Unterstützer:innen für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung von Wäldern und Land sowie den Schutz der Rechte der von Wäldern abhängigen Gemeinschaften aufzubauen.

Erwartete Ergebnisse

 

Vor Ort hat die CLUA beispielsweise dazu beigetragen, dass die mit der Gewinnung von Palmöl verbundene Abholzung von Wäldern in Indonesien in den letzten acht Jahren um 90 Prozent zurückgegangen ist. Verschiedene CLUA-Mitglieder und die CLUA-Koordinierungsstelle unterstützen eine Reihe von Förderstrategien, darunter: Lieferkettenkampagnen, Schutz der Rechte indigener Völker, politische Lobbyarbeit, Unterstützung lokaler Regierungen u.ä.

Aber auch die Mitgliedsstiftungen selbst profitieren von der Allianz. Durch die Arbeit in einem Netzwerk konnten Förderstrategien aufeinander abgestimmt und die technischen und politischen Kompetenzen der beteiligten Mitarbeiter:innen verbessert werden. In diesem Sinne bildet die CLUA einen sinnvollen Ausgangspunkt für Mitgliedsstiftungen, ihre individuelle Unterstützung in diesem Themenfeld zu verstärken. Darüber hinaus erleichtert die CLUA anderen Geber:innen den Einstieg in das Förderthema.

 

Erfahrungen und Erkenntnisse

Was hat sich bewährt?

  • Abstimmung mit nicht-klimaaffinen Geber:innen: Im Falle der CLUA engagierte sich die Hälfte der ursprünglichen Mitglieder nicht im Klimabereich. Allerdings überschnitten sich ihre Arbeitsansätze und -­inhalte in vielfältiger Weise. Suchen Sie bewusst nach solchen Schnittpunkten und nutzen Sie die daraus resultierenden Potenziale für den Klimaschutz.
  • Über das Stadium der „Affinitätsgruppe“ hinausgehen: Affinitätsgruppen sind hilfreich, um zu wissen, wo Geber:innen stehen. Ihre Wirksamkeit reicht jedoch bei weitem nicht an die einer engen Allianz mit koordinierten Strategien, umfassendem Informationsaustausch, robustem strategischen Dialog und Verwaltungspersonal heran.

 

Welche Möglichkeiten haben neue Geber:innen?

  • Abholzung tropischer Wälder bekämpfen: Die Geber:innen der CLUA unterstützen die Gründung einer Initiative (Forests for People and Climate) zur Mobilisierung umfangreicher Mittel für das Projekt. Dazu stellen sie einen Mechanismus bereit, damit neue Fördermittel für hochprioritäre strategische Bedarfe eingesetzt werden können.